Exkursion der Biologie-LKs an die Sorpetalsperre 2008

Professionelle Untersuchung der Gewässergüte in Ökologischer Station


Bericht von Nadja Pfeil, Bilder von Julia Golbach, Karen Fischer und Benedikt Winkel

Am Montag, dem 16.06.2008, begann die Exkursion der Biologie-LKs der Jahrgangsstufe 12 von Herrn Müller und Frau Fischer. Treffpunkt war am Gymnasium Wilnsdorf. Nach ungefähr 1,5 Stunden hatten wir unser Ziel, die Sorpetalsperre, durch Anreise in eigenen Autos erreicht.
Zunächst legten wir unsere Taschen im Vorraum ab, da unsere Zimmer noch nicht beziehbar waren. Wir gingen an den See und schöpften das Wasser aus unseren Ruderbooten, mit denen  wir später auf den See fahren wollen. Herr Müller, der Leiter der Ökologischen Station, half uns beim Säubern und Beladen der Boote.

Als wir fertig waren und den Steg verlassen hatten, folgten wir Herrn Müller in die Forschungsstation der Jugendherberge. Dort erklärte er uns die verschiedenen Geräte, mit denen wir später das Wasser der Talsperre untersuchen sollten.

Nach seiner fachmännischen Beschreibung gingen wir wieder nach oben, um unsere Zimmer zu beziehen. Die Mädchen- und Jungenzimmer waren voneinander getrennt und hatten zusätzlich zu den Zimmernummern Namen wie „Forelle“, „Aal“ oder „Fink“. Nachdem wir uns eingerichtet hatten, ging es auch schon mit dem Mittagessen weiter. Wir hatten uns in Tischdienste eingeteilt, die fürs Decken, Abräumen und Spülen verantwortlich waren.

Zum Mittagessen gab es Salat und Spaghetti Bolognese und als Nachtisch Beeren-Joghurt mit Schokoladen-Streuseln.

Nach einer kurzen Pause holten wir die Forschungsgeräte, beluden die Boote und paddelten auf das Hauptbecken der Talsperre. An einem markierten Zielpunkt banden wir unsere Boote zusammen. Unter uns lagen 50 Meter Wassertiefe. Jede Gruppe von ca. 5 Personen und einem Leiter wie zum Beispiel Frau Fischer oder Herrn Müller hatte ein Gerät, mit dem sie Messungen vornahm.

Eine Gruppe hatte ein so genanntes Planktonnetz. Dies ist ein trichterförmiger feiner Stoff-Kescher mit 40-µm-Maschenweite, der an einem Seil heruntergelassen wird und aus einer bestimmten Tiefe Wasser filtert, so dass das Filtrat in einem Auffangbecher eingeschlossen wird. Eine weitere Gruppe hat mit einem Wasserschöpfer in vorher festgelegten Tiefen jeweils Wasserproben entnommen. Durch einen Mechanismus wurde das Wasser eingeschlossen.  Mit einem Oxymeter haben wir in 2-Meter-Schritten durch eine Sauerstoffelektrode weitere Messwerte erhalten; kombiniert war das Gerät außerdem mit einem Temperaturfühler.

Mit einer Secchi-Scheibe kann man die Sichttiefe eines Gewässers feststellen. Die weiße Scheibe wird an einem Seil heruntergelassen und dann wird geschaut, wann sie nicht mehr sichtbar ist. Dort gelangt dann kaum noch Sonnenlicht hin und deswegen kann dort auch keine Fotosynthese mehr betrieben werden. Bei unserem Versuch ist die Secchi-Scheibe jedoch vom Seil abgerissen und befindet sich nun auf dem Boden der Talsperre. Mit einem Echolot sah man, dass das Ufer steil abfällt und dass sich in Seemitte immer größer werdende Fische vorfinden lassen. Wir haben auch viel Wasserpest vorgefunden. Sie kann dort auf Grund der häufig wechselnden Wasserstände gut überleben.

Wieder am Ufer angekommen, haben wir die Boote ausgeräumt und haben um drei Uhr mit der Auswertung begonnen.
In einem Raum haben wir die Planktonprobe untersucht. Dabei konnten wir die Organismen im konzentrierten Filtrat sogar zum Teil mit bloßem Auge erkennen. Nach einer Stunde waren viele durch Absinken am Boden angekommen. Die Planktonprobe wurde aber auch mikroskopiert und durch Abbildungen in Bestimmungsbüchern die Lebewesen im Wasser identifiziert; mit einer Digitalkamera direkt am Mikroskop konnten wir sie im Bild festhalten. Durch die in verschiedenen Tiefen entnommenen Wasserproben haben wir Nitrit-, Nitrat-, Kieselsäure- und Ammonium-Werte erhalten.

Um 6 Uhr war unsere Auswertung dann zu Ende. Zum Abendessen gab es ein kleines Buffet, das uns Brote, Wurst, Käse und Tee bot. Nachdem wir gegessen hatten, haben wir uns für den Abendausflug fertig gemacht. Jeder, der wollte, konnte mit in eine Kneipe im Ort, um das EM-Spiel zu verfolgen. Um ca. zwölf Uhr sind dann auch die letzten in ihre Betten gefallen.

Morgens um sieben Uhr war dann auch schon wieder Zeit zum Aufstehen und Herrichten für das Frühstücksbuffet, das neben Brot auch Müsli, Kaffee und Kakao bereithielt. Nach dem Frühstück packten wir wieder unsere Sachen und säuberten die Zimmer.

Dann trafen wir uns wieder im Lehrraum und untersuchten weitere Proben vom Vortag. Dann fuhren wir auf eine Brücke zwischen Vor- und Hauptbecken. Dort ermittelten wir Messwerte und entnahmen Proben wie am Vortag und besprachen sie vor Ort. Das Vorbecken war deutlich trüber und algenreicher als das Hauptbecken, denn unter der Brücke ist eine Reinigungsschleuse. Um zwölf Uhr endete dann an diesem Punkt die Exkursion und wir traten wieder die Heimreise an. Herr Müller und Frau Fischer blieben vor Ort, denn sie erwarteten dort noch den anderen Biologie-LK.