Erlebnisbericht über Afghanistan: „Wer Bildung hat, kann nicht arm sein.“
Zohra Soori-Nurzad, ehemalige Schülerin unseres Gymnasiums, hielt in der Aula einen Vortrag über das Leben in Afghanistan.
Zehn Jahre war Zohra alt, als sie mit einem Teil ihrer Familie aus den Kriegswirren Afghanistans nach Deutschland floh. Fleißig lernte sie die deutsche Sprache, besuchte unser Gymnasium und absolvierte 2007 bei uns das Abitur. Dankbar blickt sie heute auf das zurück, was den meisten afghanischen Mädchen in diesem Alter verwehrt ist: Bildung.
„Wer Bildung hat, kann nicht arm sein“, sagt Zohra, und Bildung ist ihrer Ansicht nach der Schlüssel für eine Zukunft, von der viele Afghanen träumen. Auf ihren Reisen nach Afghanistan lernte die heutige Studentin der Kunst und Sozialwissenschaften die Armut der Menschen kennen und dokumentierte sie mit eindrucksvollen Fotos. Aus ihren Erlebnissen entstand der Wunsch, alleinerziehenden Frauen und ihren Kindern zu helfen, die aufgrund fehlender Bildung oft zum Betteln verurteilt sind. Zohra stellte fest, dass viele dieser Frauen wahre „Künstlerinnen“ mit Nadel und Faden sind. So entstand das Projekt „Stitching for School and Life“, bei dem die Frauen Schals, Hemden und andere Handarbeiten anfertigen, die Zohra in Deutschland verkauft, um ihnen mit dem Erlös finanziell zu helfen. Mittlerweile haben sich einige Kommilitonen der Universität Siegen ihrem Projekt angeschlossen. Ihr Ziel für die nächste Zukunft ist es, einen offiziellen Verein zu gründen.
Text: Günter Wirtz